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Ein Herbst gegen das Vergessen
Erinnerungsgang – Graf-Anton-Günther-Schüler präsentieren vielfältiges Programm
NWZ 10.10.2015
Veranstaltungen im Rahmen des Erinnerungsgangs 2015
Flyer Erinnerungsgang 2015 als pdf
Flyer als jpg
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Ausstellung Landesbibliothek
Arbeiten der Schülerinnen und Schüler
der Graf-Anton-Günther-Schule
zum Thema ÜBER.LEBEN
Dienstag, 3. November, bis Samstag, 14. November
Öffnungszeiten: Mo – Fr 10 – 19 Uhr, Sa 9 – 12 Uhr
Ausstellungseröffnung: Dienstag, 3. November, 14 Uhr
Ansprache des Schulleiters der Graf-Anton-Günther-Schule Oldenburg – Wolfgang Schoedel –
anläßlich der Eröffnung der Ausstellung „GEH.DENKEN ÜBER.LEBEN“ am 3.11.2015 in der Landesbibliothek Oldenburg
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Plakat als pdf
GEH DENKEN
ÜBER LEBEN
ERINNERUNGSGANG 2015
AMON – MEIN GROSSVATER HÄTTE MICH ERSCHOSSEN
Es ist ein Schock, der ihr ganzes Selbstverständnis erschüttert: Mit 38 Jahren erfährt Jennifer Teege durch einen Zufall, wer sie ist. In einer Bibliothek findet sie ein Buch über ihre Mutter und ihren Großvater Amon Göth.
Millionen Menschen kennen Göths Geschichte aus Steven Spielbergs Film «Schindlers Liste» …
Autorenlesung
Jennifer Teege
„Amon – Mein Großvater hätte mich erschossen“
Mittwoch, 4. November, 18:30 Uhr
Neuer Ort:
Vortragssaal Museum für Mensch und Natur
Damm 38-44
Jennifer Teege am 4. November 2015 in Oldenburg
Fotos © Günter Bernert
Veranstaltung in Kooperation mit der Akademie der Ev.-Luth. Kirche in Oldenburg
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„Ich bin in Sehnsucht eingehüllt“ –
Gedichte von Selma Meerbaum-Eisinger (1924-1942) und Musik von jüdischen KomponistInnen
Sonntag, 8. November 2015, 17 Uhr
St. Stephanus Kirche, Oldenburg-Bloherfelde, Windthorststr. 38
Lange waren die Gedichte Selma Meerbaum-Eisingers, einer Cousine Paul Celans, verschollen, bevor sie 1980 erstmals der Öffentlichkeit präsentiert wurden. Seitdem sind sie aus dem deutschen Literaturkanon nicht mehr wegzudenken. Selma wurde 1942 in ein Arbeitslager in der Ukraine deportiert und starb dort am 16. Dezember desselben Jahres an Typhus.
Im Rahmen dieser Veranstaltung geben ihre Gedichte – eingebettet in die Musik von jüdischen KomponistInnen – einen Einblick in das bewegende Schicksal dieses jungen Mädchens und die Schrecken der damaligen Zeit.
Selma wurde 1924 in Czernowitz in der Bukowina geboren.
Sie schrieb ihre ersten Gedichte mit 15 Jahren, kurz vor Kriegsbeginn. In der Jugendbewegung Haschomer-Hazair lernte sie den ein Jahr älteren Lejser Fichman kennen, der sich auf seine Auswanderung nach Palästina vorbereitete. Die beiden verliebten sich. Mit Beginn der Besatzung durch die Nazis wurde ihr Freund in ein Zwangsarbeiterlager gebracht.
Im Oktober 1941 wurden Selma und ihre Eltern gezwungen, im Ghetto der Stadt zu leben. Selma versuchte zu fliehen, wurde als Jüdin erkannt und brach sich bei der Verfolgung ein Bein. Im Juni 1942 wurde die Familie nach Transnistrien deportiert und in das Zwangsarbeitslager Michailowska gebracht.
Im Juli schrieb Selma ihren letzten Brief an ihre Freundin:
„Ich halte nicht mehr durch, jetzt breche ich zusammen…
Küsse, sei stark, Selma.“
Sie starb am 16. Dezember 1942 an Typhus. Ihre Eltern starben kurze Zeit später.
Ihr Freund floh 1944 auf einem Flüchtlingsschiff nach Palästina. Vorher hatte er Selmas Gedichtband einer Freundin in Czernowitz übergeben. Das Schiff wurde von einem sowjetischen U-Boot versenkt.
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Ausstellung Stadtmuseum
„Auf dem Weg von Anne Frank“ – Zeitzeugenberichte
auf dem Weg der Deportationszüge (Westerbork-Leer-Oldenburg-Auschwitz/Sobibor)
und Arbeiten der Schüler- und Schülerinnen der Graf-Anton-Günther-Schule
Montag, 9. November, bis Sonntag, 6. Dezember
Öffnungszeiten: Di – So 10 – 18 Uhr
Ausstellungseröffnung: Montag, 9. November, 14 Uhr
Ausstellung Stadtmuseum 9.11. – 6.12 2015
„Auf dem Weg von Anne Frank“ – Zeitzeugenberichte auf dem Weg der Deportationszüge
Anne Frank war eine unter den 107 000 Menschen, vor allem Juden sowie Sinti und Roma, die in den Niederlanden im Lager „Kamp Westerbork“ während der Besetzung der Niederlande durch die Deutschen im Zweiten Weltkrieg interniert und von dort in die Konzentrations- und Vernichtungslager – vor allem Auschwitz und Sobibor – deportiert wurden.
102 000 Menschen kamen dabei um. Darunter auch 38 Oldenburger mit jüdischen Wurzeln, die zunächst in den Niederlanden Schutz vor den Verfolgungen gesucht hatten.
Da viele der Deportationszüge aus Westerbork kommend die nördliche Route über Nieuweschans, Weener, Leer und damit auch über Oldenburg nahmen, war dies für die Vorbereitungsgruppe Erinnerungsgang 2015 Grund genug, diese Ausstellung auch nach Oldenburg zu holen. Zeigt sie doch eindrucksvoll, dass die Deportationen für alle sichtbar und am helllichten Tage erfolgten.
Zeitzeugen jenseits und diesseits der deutsch-niederländischen Grenze berichten anschaulich von ihren Erlebnissen mit den Deportationszügen, Aufzeichnungen und historische Fotos geben Einblicke in die damaligen jüdischen Gemeinden der Grenzregion.
Die aufschlussreiche Ausstellung ging hervor aus einem mehrjährigen, im Frühjahr 2015 abgeschlossenen Projekt, an dem auf niederländischer Seite die Gemeinde Oldambt sowie das Erinnerungszentrum Westerbork, auf deutscher Seite der Bildungsträger Arbeitskreis Schule Rhauderfehn sowie der Landkreis Leer/Ostfriesland – letzterer auch leitend – beteiligt waren.
Ergänzt wird die im Stadtmuseum präsentierte Ausstellung durch Zitate Oldenburger Zeitzeugen sowie durch Arbeiten von Schülerinnen und Schülern der Graf-Anton-Günther-Schule.
Eine Fotowand lenkt den Blick auf die Menschen, die hinter den Namen der Ermordeten stehen, großformatige Linolschnitte setzen diese Menschen zudem künstlerisch gestaltet ins Bild.
Ergänzend wird die Percussion-AG der Graf-Anton-Günther-Schule die Deportation während der Eröffnung am 9.11. auch zu Gehör bringen.
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Montag, 9. November 17:30 Uhr
Forumskirche St. Peter
Normal ist die Verschiedenheit.
Von Grenzen und Ausgrenzungen.
Gemeindebrief als pdf
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ERINNERUNGSGANG 2015
Wege des Erinnerns
„Wohin gehöre ich mitten in dieser Zeit“ (3-teilige Veranstaltungsreihe)
Als Jugendliche entdeckte Maria Consuelo Tanzer zufällig, dass ihr Vater Francisco Tanzer Jude ist. Sie erfuhr, dass er 1938 über Portugal in die USA emigrieren musste und als GI 1945 zurückkam.
1) Mit den Schülern sollen in einem Gespräch gemeinsam die Fragen nach dem Woher und Wohin beleuchtet werden und der Verantwortung, die der Einzelne tragen kann. (schulinterne Veranstaltung)
2) In einem Workshop für musikinteressierte Schüler (Instrumentalkenntnisse sind nicht Voraussetzung) führt der Schlagwerker Hannes Clauss in das musikalische Improvisieren ein und vertont mit ihnen ein Gedicht Tanzers.
Montag 16.11.15, 7.50 – 13.10 Uhr in der GAG.
Anmeldungen gern auch von Schülern und Schülerinnen anderer Schulen an
lipp@gymnasium-gag.de
Hannes Clauss
Foto © Sybille Thomé
3) In einer öffentlichen Performance im Wilhelm13 werden mit verschiedenen künstlerischen Mitteln Wege des Erinnerns durch Schüler der GAG, M. C. Tanzer sowie Musiker gestaltet.
Francisco Tanzers (1921-2003) Werke, besonders die Lyrik, wurden von namhaften Komponisten der Gegenwart vertont; sein Schreiben ist der Versuch, den Unfassbarkeiten des Geschehenen, auch des Krieges und seinen Folgen, mit empathischer Vorurteilslosigkeit zu begegnen.
„Wohin gehöre ich mitten in dieser Zeit./Nirgendwohin – oder /überall dorthin,/ wo diese Frage/gestellt wird.“
Maria Consuelo Tanzer
Fotos © Maria Consuelo Tanzer
LeseZeichenMusikVideo-Performance
“Wohin aber gehöre ich mitten in dieser Zeit“
Mit Texten div. Autoren, u.a. liest Maria Consuelo Tanzer Texte ihres emigrierten Vaters, des Schriftstellers Francisco Tanzer.
Schüler der Graf-Anton-Günther-Schule, das Mayofes Ensemble (Ltg.: Karin Lipp) und Hannes Clauss (Perkussion)
Montag, 16. November 2015, 19:00 Uhr
Ort: Wilhelm13, Leo-Trepp-Str. 13
Eintritt: 5 Euro
Vorverkauf siehe www.wilhelm13.de online-Buchung
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Sally Perel erzählt aus seiner Biographie „Ich war Hitlerjunge Salomon“
Mittwoch, 28. September 2016, 9:45 Uhr
Graf-Anton-Günther-Schule, Forum