2013

Die Integrierte Gesamtschule Flötenteich übernimmt in Kooperation mit dem Arbeitskreis Erinnerungsgang die Gestaltung des Erinnerungsgangs und der Ausstellung 2013

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Flyer Erinnerungsgang 2013

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Flyer Jugendkongress `Aus der Geschichte lernen´

Der „Gang der Entrechtung”
wird zum
„Gang der Erinnerung”

Der Erinnerungsgang – 10.11.2013

13:15 Uhr: Übergabe der Gedenkwand für die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus in Oldenburg an die Bürgerinnen und Bürger durch den Oberbürgermeister

14:00 Uhr: Gottesdienst in der Garnisonkirche als Einstimmung auf den Erinnerungsgang – gestaltet von Schülerinnen und Schülern der IGS-Flötenteich

Der Erinnerungsgang beginnt um 15:00 Uhr im Hof der Landesbibliothek am Pferdemarkt.

Der Schweigegang verläuft auf der Strecke, die am 10.11.1938 die jüdischen Oldenburger gehen mussten (siehe Karte); er wird musikalisch von Schülerinnen und Schülern der IGS-Flötenteich begleitet. Das Ziel ist das alte Gefängnis.

Die Ausstellung – 6.11. bis 16.11.2013

Ort: Foyer der Landesbibliothek am Pferdemarkt Eröffnung der Ausstellung durch Schülerinnen und Schüler am 6.11. um 17:00 Uhr

Konzept: Im Fokus der Ausstellung steht die Entrechtung der Juden zur Zeit des Nationalsozialismus im Allgemeinen und der Lebensweg einer jüdischen Frau aus Oldenburg, Hildegard Heun, im Speziellen.

Ökumenischer Gottesdienst – 9.11.2013

Traditionsgemäß findet am Vorabend des Erinnerungsgangs in der Garnisonkirche um 17:30 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst statt und anschließend eine Begegnung in der Jüdischen Gemeinde.

Das Rahmenprogramm – 5. bis 9.11.2013 an der IGS-Flötenteich

Dienstag 5.11.2013 18:00 bis ca. 20:15 Uhr: Präsentationen (Arbeits­ergebnisse einer Projektwoche) im Forum der IGS-Flötenteich

Eröffnung:„Was hat das mit uns zu tun?” (Theateraufführung) der Klasse lld

Pause mit Buffet (Schülerfirma „Creadencio”)-

„Der Clown und die Zirkusreiterin” – szenische Lesung von Schülern der IGS-Flötenteich

„Gemeinsam sind wir stark” (Global Music Player)

Donnerstag 7.11.2013

„Making of” (Global Music Player, Videodokumentation Projektwoche)

Performance Erinnerungsgang (Global Music Player)

Jugendkongress zum Thema „Aus der Geschichte lernen” (07:50 bis 16:00 Uhr)

Samstag 9.11.2013

Zirkustheater und Ausstellung – anschließend Theateraufführung (15:00 bis 17:00 Uhr)

Zusätzliche Veranstaltungen:

Mittwoch 20.11.2013

„Eichmann vor Jerusalem – Denken, Moral und das Böse”

(19:30 Uhr im Schlauen Haus)

Kann denn Denken böse sein? – Adolf Eichmann und der Zusammenhang zwischen Denken und Moral.
Bettina Stangneth, Philosophin; Veranstalter: Deutsch-Israelische Gesellschaft, Arbeitsgemeinschaft Oldenburg; Gruppe Sachor. Für eine geschichtsbewusste Pädagogik nach Auschwitz; Hannah-Arendt-Zentrum der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg

Als Hannah Arendt 1961 zum Eichmann-Prozess nach Jerusalem fuhr, erwartete sie die Begegnung mit „dem Schlimmsten der ganzen Bande“. Aber Eichmann war kein Nazi aus dem Bilderbuch. Kein traditioneller Begriff vom Bösen wollte zu dem Organisator der Judenvernichtung passen. Die Verwirrung ist heute immer noch nicht kleiner, auch wenn wir sehr viel mehr über Adolf Eichmann wissen. Ein gedankenloser Mörder war er zweifellos nicht. Aber was war er dann? Und was bedeutet das für unser Nachdenken über das Böse?

Sonntag 24.11.2013

,,Mascha Kaléko” um 20:00 Uhr im PFL

großer Veranstaltungsraum

Ein lyrisch-musikalisches Portrait

…sie sprechen von mir nur leise…. Mascha Kaleko

Die Schauspielerin Paula Quast bringt in eindrücklicher Weise die jüdische Dichterin Mascha Kaléko (1907-1975) auf die Bühne mit musikalischer Untermalung oder Begleitung durch Henry Altmann. Mascha Kalékos Gedichtbände sind – wie Sie sicher wissen – der schändlichen Bücherverbrennung vor 80 Jahren zum Opfer gefallen. Ihre Gedichte faszinieren auch heute in ihrer Mischung aus Melancholie und Witz, politischer Schärfe und Tiefgang.

Eintritt 8,00 Euro

Veranstaltungen des Leo Trepp Lehrhauses

21.11.19:30, Bibliothekssaal der Carl von Ossietzky Universität, Uhlhornsweg

Prof. Doron Kiessel, Erfurt

„Pluralität Jüdischen Lebens in Deutschland nach 1989/90?

5.12., 19:30 Bibliothekssaal der Carl von Ossietzky Universität, Uhlhornsweg

Dr. Mona Körte, Berlin

Der Widergänger und seine Lesearten: Generationen- und Erbschaftsentwürfe in der Literatur zum „Ostjudentum”

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EGP-LOGO-mittel  Die Projektgruppe „Erinnerungsgang goes public!“ (EGP)

… der IGS Flötenteich widmete sich der Projektwoche und der Thematik in Form einer Multimedia-Dokumentation, die auf der Webseite www.erinnerungsgang-goespublic.de zu sehen ist. Neben den Beiträgen zur Projektwoche finden sich hier auch Umfragen unter Oldenburger Bürger/innen sowie Interviews mit interessanten Zeitgenoss/innen. Die Schüler/innen haben von der Planung (Redaktionssitzungen) über die Durchführung (Video-, Audioaufnahmen) bis zur Postproduktion (Schneiden und Montieren, Musik unterlegen etc) den Großteil dieser Arbeit durchgeführt.

Durch QR Codes sollen diese Inhalte aber auch in besonderer Art und Weise der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Was sind QR-codes?
Dieses in der Werbung immer häufiger verwendete Werkzeug kann mit einem Smartphone gescannt werden und erlaubt dann den unmittelbaren Zugang auf Internetinhalte (Voraussetzung ist eine entsprechende App als QR-code-reader). Die QR-codes sind tausendfach durch Flyer und Poster in Oldenburgischen Schulen, Gaststätten, an Bushaltestellen, öffentlichen Einrichtungen präsent.

Wir hoffen, dass unsere Beiträge Ihr Interesse für die Sache wecken.

Für ein offenes, tolerantes und buntes Oldenburg! Machen Sie mit!

EGP ist eine Kooperation der IGS Flötenteich mit Oldenburg Eins; in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Erinnerungsgang und unterstützt durch das Multimedia Mobil.

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Pressemitteilung der Landesbibliothek zur Ausstellung und zum Erinnerungsgang 2013

Pressemitteilung

30.10.2013

Die Frau des Trompeters. Schülerausstellung zum 75. Jah­restag der Reichspogromnacht 1938

Vom 6. bis 16. November 2013 präsentieren Schülerinnen und Schüler der IGS Flötenteich ihre Ausstellung „Die Frau des Trompeters“ zum 75. Jahrestag der Reichspogromnacht im Foyer der Landesbibliothek Oldenburg. Die Ausstellung steht in Zusammenhang mit dem Erinnerungsgang, der jedes Jahr am 10. November an die verhafteten jüdischen Bürger Oldenburgs erinnert, die 1938 von der Polizeikaserne am Pferdemarkt durch die Innenstadt zum Gefängnis in der Gerichtstraße geführt wurden.

Die Ausstellung der Schülerinnen und Schüler stellt grundsätzlich zwei Perspektiven auf die nationalsozialistische Vergangenheit heraus: Zum einen wird die Entrechtung jüdischer Mitbürger auf vielfältige Weise nachgezeichnet, zum anderen ermöglicht die Betrachtung der Lebensgeschichte Hildegard Heuns, der Frau eines Trompeters des Oldenburgischen Staatsorchesters, Einblicke in individuelle Leidenswege der damaligen Zeit.

Die Entrechtung jüdischer Mitbürger in Oldenburg wird anhand unterschiedlicher historischer Ereignisse dargestellt. Hierbei werden Quellen, Zeitzeugenaussagen, Karten und Plastiken ausgestellt, welche den zeitlichen Verlauf vom „Gang der Entrechtung“ verdeutlichen. Ein Schwerpunkt liegt hierbei auf den Ereignissen um den 10. November 1938 in Oldenburg.

Die Leidensgeschichte Hildegard Heuns wird mit einer biographischen Skizze vor­gestellt. Bezugnehmend auf die Trompete des Ehemanns, haben Schülerinnen und Schüler ein Hörspiel nach dem Motto „Historischen Artefakten eine Stimme verleihen“ erarbeitet, welches einen kreativen Zugang zu Frau Heuns Geschichte ermöglicht.

Außerdem wird ein digitales Projekt präsentiert, das die Projektwoche an der IGS Flötenteich zum diesjährigen Erinnerungsgang dokumentiert und Befragungen in Oldenburg zum Erinnerungsgang wiedergibt.

Bei der Ausstellungseröffnung am 6. November um 17.00 Uhr im Foyer der Landesbibliothek führen Schülerinnen und Schülern der IGS Flöteteich in ihre Ausstellung ein.

Die Frau des Trompeters. Schülerausstellung zum 75. Jah­restag der Reichspogromnacht 1938

Ausstellungsdauer: 06.11.-16.11.13 Der Eintritt ist frei.

Eröffnung: Mittwoch, 06.11.13, 17.00 Uhr im Foyer der Landesbibliothek

Veranstalter: IGS Flötenteich, Arbeitskreis Erinnerungsgang, Landesbibliothek Oldenburg

Öffnungszeiten Landesbibliothek:

Mo – Mi 10-18 Uhr, Do 10-19 Uhr, Fr 10-17 Uhr, Sa 9-12 Uhr

Erinnerungsgang 2013 am 10.11., 15.00 Uhr: Beginn im Innenhof der Landesbibliothek Oldenburg

Kontakt: Michaela Klinkow M.A., Landesbibliothek Oldenburg, Pferdemarkt 15, 26121 Oldenburg, Tel.: 0441 / 799-2821, Fax: 799-2865, e-mail: klinkow@lb-oldenburg.de

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Flyer Jugendkongress `Aus der Geschichte lernen´

Jugendkongress
Aus der Geschichte lernen
Verantwortung – Pluralismus – Akzeptanz
7. November 2013 – IGS Flötenteich

Musikalischer Auftakt
Kooperationsprojekt zwischen Global Music Player — Interkulturelle Aktion e.V. und Schülerinnen der IGS Flötenteich

Eröffnung
Hannelore Lüllwitz (Schulleiterin)
8 Uhr – 8.45 Uhr Forum
Begrüßung und Projektankündigung Leonie Cramer und Jonas Schlender (Seminarfach GL, Organisatoren des Jugendkongresses)

Grußworte
Dr. Ayca Polat (Integrationsbeauftragte der Stadt Oldenburg)
Fredo Behrens (Sprecher des Arbeitskreises Erinnerungsgang)

Workshops
9 Uhr – 11.30 Uhr Räume siehe Aushang
Mittagspause
Besuch der Ausstellung
11.30 Uhr – 12.30 Uhr Mensa
Foyer des Forums
Führung durch die Ausstellung „Circus im Nationalsozialismus”

Vortrag von Manuel Bauer von Exit –
Deutschland mit anschließende
12.30 Uhr – 14.15 Uhr Forum
Diskussion
Moderation: Caroline Thießen und Jost Riebau

Kaffeepause
14.15 Uhr – 14.45 Uhr Foyer des Forums

Theaterstück „Was hat das mit uns zu
tun?” mit anschließender Diskussion
Kooperationsprojekt zwischen
14.45 Uhr – 16 Uhr Forum
Jugendkulturarbeit e.V. und
Schülerinnen des 11. Jahrgangs
Moderation: Jenny Lemke und Jette Burfeind

Workshops
Workshop 1: Interkulturelles Lernen
Was bedeutet interkulturelles Lernen, wie kann es gefördert werden und welchen Zweck erfüllt es?
(Kristin Hartwig, AFS Interkulturelle Begegnungen e.V.)

Workshop 2: Zeitzeugen berichten
Die NS-Zeit aus persönlicher Sicht
(Günther Zimny, Eva Hagel, Holdegard Rose, Linda Abel, Oldenburger Zeitzeugenbörse)

Workshop 3: Rassismus aus Sicht des Staatsschutzes
Die Zuständigen der Polizei berichten über ihre Erfahrungen mit Rechtsextremismus (Holger Windmüller, Polizeikommissar aus Oldenburg)

Workshop 4: Wie können wir Toleranz leben?
Ein Flüchtling berichtet über Diskriminierung in Deutschland (Bernard Ngassa, Global Music Player – Interkulturelle Aktion e.V.)

Workshop 5: Völkermord
Völkermord und die Instrumentalisierung von Völkermord (Christoph Glanz, Lehrer an der IGS Flötenteich)

Workshop 6: Tätermotive im Nationalsozialismus
Ein Workshop über die Beweggründe von Ärzten, sich an NS-Verbrechen zu beteiligen
(Dr. Ingo Harms, Universität Oldenburg)

Workshop 7: Sinti und Roma
Ausgrenzung und Diskriminierung – gestern, heute, morgen (Ulrich Hartig, Fluchtmuseum Oldenburg)

Workshop 8: Die Zukunft der Erinnerung
Welchem Zweck kann historisches Erinnern dienen? (Boris Oldenettel, Philosoph, Universtät Oldenburg

Workshop 9: Schule gegen Rassismus
Die AG für den Frieden der KGS Rastede berichtet über ihre Aktivitäten als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”
(AG für den Frieden der KGS Rastede)

Workshop 10: Auf Spurensuche im Museum
Workshop mit praktischen Anteilen über die verbotene Kunst von jüdischen Künstlern im Nationalsozialismus
(Dr. Marcus Kenzler, Landesmuseum Oldenburg

Workshop 11: Syria – A Hell in the Cradle of Civilisations
(Workshop in englischer Sprache)
Es wird über die jüngsten Entwicklungen in Syrien seit
Ausbruch der Unruhen im März 2011 berichtet
(Dr. des. Rima Chahine, Dr. des. Faeika Hawijah, Universität Oldenburg)

Jugendkongress der IGS Flötenteich zum Erinnerungsgang
(ausführlich)

7. Nov. 2013: Jugendkongress der IGS Flötenteich zum Erinnerungsgang

Zeitgemäßes Gedenken

Gedenktage zum Naziterror verlangen einen schwierigen Spagat, sie fordern der Vergangenheit ab, Argumente für eine bessere Zukunft in Aussicht zu stellen.

Mit der Erinnerung an die Unmenschlichkeiten und Verbrechen der Nationalsozialisten, wollen sie an Werte erinnern, die in dieser geschichtlichen Situation mit Füßen getreten wurden: Respekt, Toleranz, die Unverletzlichkeit der Person und der Menschenwürde.

Kann das funktionieren? – Kann das Erinnern an die Unmenschlichkeit die Wichtigkeit des Gegenteils betonen?

Wir haben keine Alternative, wollen wir nicht die Verbrechen der Nationalsozialisten dem Vergessen anheimfallen lassen und versuchen, Erinnerungsprojekte zu entwickeln, die lokalhistorische Bezüge haben und zum multiperspektivischen Lernen anregen.

Der 9. November 1938: In jenen 48 Stunden des Pogroms wurden mehr als 1000 Menschen totgeschlagen, 25.000 Personen verhaftet, ca. 1.400 Synagogen und Bethäuser zerstört, 7.500 jüdische Geschäfte sowie ungezählte Wohnungen geplündert. Verantwortlich waren nicht nur die Antisemiten und die Nazis, auch die sogenannten Anständigen verließ damals der Mut. Die Volksgemeinschaft sah widerspruchslos zu – Bürger einer Nation, die knapp 70 Jahre zuvor Juden die verfassungsmäßige Gleichstellung und die vollen Bürgerrechte gewährt hatte.

Auch die Oldenburger Synagoge wurde zerstört. In Oldenburg wurden die jüdischen Männer festgenommen. Am 10. November wurden sie von der Polizeikaserne durch die Innenstadt zum Gerichtsgefängnis getrieben. Am 11. November folgte der Transport in das Konzentrationslager Sachsenhausen. Einigen gelang noch die Ausreise – viele wurden ermordet.

Seit 1982 wird in Oldenburg dieser Ereignisse gedacht und in diesem Jahr ist die IGS Flötenteich Ausrichter des Erinnerungsgangs, einer Ausstellung und einer Aktionswoche.

Alle Schülerinnen und Schüler der Integrierten Gesamtschule Flötenteich sind an dem Projekt beteiligt und werden sich altersgemäß mit der nationalsozialistischen Geschichte, den Themen Rassismus, Demokratie und Toleranz beschäftigen. Das Ziel der IGS ist es den Erinnerungsgang als Anlass für eine heutige Sicht auf die Ereignisse zu nehmen und einen eigenen Standpunkt zu den Themen Geschichte des Nationalsozialismus, Demokratie, Verantwortung, Toleranz und „Rechtsextremismus heute“ zu formulieren.

Das Schulprojekt setzt sich aus den folgenden Bausteinen zusammen:

1. Projektwoche (letzte Augustwoche)

2. Jugendkongress „Aus der Geschichte lernen“; Verantwortung – Pluralismus – Akzeptanz am 07.11.2013 an der IGS Flötenteich

3. “Erinnerungsgang goes public!”

Diese Bausteine werden im Folgenden ausführlicher vorgestellt:

1. Projektwoche

Die Projektwoche beginnt in der letzten Augustwoche, an der die gesamte Schüler- und Lehrerschaft teilnehmen wird. Diese Projektwoche wird von externen Fachleuten, Referen_innen, Künstler_innen und Pädagog_innen unterstützt.

Über Kooperationen mit Institutionen und Vereinen werden Künstlerinnen und Künstler eingebunden, um die kreativ-künstlerische Auseinandersetzung mit politischen Inhalten in Form der Projektarbeit in der Schule durchzuführen. Einzelne Werkstätten werden im Rahmen der Aktionswoche im November präsentiert und nach der Projektwoche weiter geführt. Alle Projekte, die beschrieben werden und für die finanzielle Unterstützung beantragt wird, werden von externen Kräften durchgeführt und nicht von Lehrkräften. Sie finden mit Schüler_innen der IGS statt. Veranstaltungsorte sind die IGS Flötenteich und das Internationale Jugendprojektehaus des Vereins Jugendkulturarbeit.

2. Jugendkongress „Aus der Geschichte lernen“; Verantwortung – Pluralismus – Akzeptanz am 07.11.2013 an der IGS Flötenteich

Der Jugendkongress im Zusammenhang mit dem Erinnerungsgang wird während der Projektwoche von den Schüler_innen des Seminarfachs Gesellschaftslehre des dann 13. Jahrgangs organisiert für Schüler_innen ab Jahrgangsstufe 9. Anmelden können sich insgesamt ca. 200 Schüler_innen der IGS Flötenteich und anderer Schulen. Veranstaltungsorte sind die IGS Flötenteich und das Internationale Jugendprojektehaus des Vereins Jugendkulturarbeit. Bisher gibt es zur Gestaltung des Jugendkongresses folgende Überlegungen:

Begrüßung (7.50 Uhr – 8.15 Uhr)

Nach einer festlichen Begrüßung mit Musikstücken, die in der Projektwoche (z.B. in Kooperation mit Global Music Players – Interkulturelle Aktion e.V.) entstanden sind, soll der Jugendkongress eröffnet werden. Anschließend wird es eine Begrüßungsrede der Schüler_innen mit inhaltlichem Bezug zum Erinnerungsgang geben, in der auch das Programm des Kongresses kurz vorgestellt werden soll. Danach sollen Grußworte vom der Schulleitung, der Integrationsbeauftragten der Stadt Oldenburg und/oder von Mitgliedern des Arbeitskreises Erinnerungsgang o.Ä. folgen.

Workshopphase (8.30 Uhr-11.00 Uhr)

Es schließt sich eine ca. zweieinhalbstündige Workshopphase an. In dieser sollen die Schülerinnen und Schülern zu den Themen Rassismus, Demokratie und Toleranz arbeiten und/oder einen aktuellen Bezug zum Erinnerungsgang herstellen. Insgesamt wird es ein Angebot von 10 Workshops geben. Weitere Informationen zu den Referenten, Workshopinhalten, Kosten etc. sind der Tabelle der Anlage 3 zu entnehmen. Am Ende der Workshopphase sollen die Workshopergebnisse kurz vorgestellt werden. Außerdem werden die sogenannten QR-Codes von den Schüler_innen präsentiert. So kann schon vor Anbringung der QR-Code-Schilder eine Vielzahl von Jugendlichen auf die “virtuellen Stolpersteine” aufmerksam gemacht werden.

Das Programm des Jugendkongresses wird Anfang September in Druck gehen auch per Mail verbreitet werden.

Kaffeepause (11.00 Uhr- 11.30 Uhr)

An die Workshopphase schließt sich eine etwa 30- minütige Pause an, die zu informellen Gesprächen und zur Stärkung genutzt werden soll. Hierzu soll die Schülerfirma Creadencio ein kleines Büfett vorbereiten. Alternativ kann auch ein selbstorganisiertes Kuchenbüfett der Stärkung dienen.

Podiumsdiskussion (11.10- 12.45 Uhr)

Nach der Pause halten zwei Referenten von Exit Deutschland für alle Teilnehmer_innen des Jugendkongresses einen Vortrag im Forum. Exit Deutschland ist eine Initiative, die Menschen hilft aus der rechtsextremen Szene auszusteigen. Im Anschluss daran, gibt es die Möglichkeit mit den Referenten über „Rechtsextremismus heute“ zu diskutieren. Die Moderation übernehmen Schüler_innen.

Mittagspause (13 Uhr -14.10 Uhr)

In der Mittagspause wird ein Catering für die teilnehmenden Schüler_innen und Referent_innen angeboten.

„Leben in Deutschland“ (Arbeitstitel); Präsentation des Theaterstücks und Diskussion

(14.10 Uhr – 16.30 Uhr)

In einer dritten Phase des Jugendkongresses werden Workshopergebnisse vorgestellt und zum Abschluss das Theaterstück „Leben in Deutschland“ (Arbeitstitel) gezeigt. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit mit der Integrationsbeauftragten, Dr. Ayça Polat über das Theaterstück zu diskutieren. Die anschließende Diskussion wird von Schüler_innen vorbereitet und moderiert.

Ausstellung

Im Rahmen des Jugendkongresses werden auch Produkte aus der Projektwoche ausgestellt. Diese sollen von den Projektteilnehmer_innen vorgestellt und erläutert werden. In/span der Mittagspause wird ausreichend Zeit sein, sich die Ausstellung anzuschaue/span/bn.

3. “Erinnerungsgang goes public!”

“Erinnerungsgang goes public!” ist ein Medienprojekt, um die Projekte, die im Zusammenhang mit dem Erinnerungsgang durchgeführt wurden zu dokumentieren und den Erinnerungsgang stärker im öffentlichen Bewusstsein zu verankern.In diesem Projekt lernen die Schüler/innen unter der Betreuung eines Medienpädagogen von Oldenburg Eins den Umgang mit Audiorecorder, Fotoapparat und Videokamera. Das umfasst auch die weitere Bearbeitung der Aufnahmen; z.B. die routinierte Erstellung von Kurzfilmen (Interviews) oder Slideshows kombiniert mit Audioaufnahmen.

Die Schüler/innen dokumentieren mit diesen Medien den Verlauf der Projektwoche und begleiten verschiedene Kurse, führen Interviews, sprechen mit Passanten und sind zugegen bei besonderen Veranstaltungen (Jugendkongress, Theaterstück, Musik, Lesungen, Vorträge). Dieses Material wird dann aufbereitet.

Für innovativ halten wir die Idee, dass diese Medien nicht nur online gestellt werden (z.B. auf der Schulhomepage), sondern mit einem sogenannten QR-code verknüpft werden. Mittels dieses QR-codes sind die jeweiligen Inhalte mit einem Smartphone abrufbar. Unsere Idee ist es, diese QR-codes in einer wetterfesten Form an verschiedenen Orten der Innenstadt und auf der Route des Erinnerungsgangs anzubringen. Somit würden die Ergebnisse der Schüler/innen auf unkomplizierte Weise einer Vielzahl an Oldenburgern zugänglich gemacht! Wir glauben, dass somit auch ein “Klientel” erschlossen werden kann, die über eine herkömmliche Ausstellung vielleicht nicht erreicht werden würden. Darüber hinaus können die QR-codes ggf. durch die durchführenden Schulen der kommenden Jahre erweitert und vertieft werden.

Damit handelt es sich also nicht “nur” um ein Medienprojekt, das den Schüler/innen zahlreiche Kompetenzen vermittelt, sondern die erzeugten Inhalte können wirklich dazu dienen den Erinnerungsgang zu bereichern und nachhaltig zu machen.

Dieses Projekt spricht Schüler/innen ab 8. Klasse aufwärts an; die Gruppe von maximal 16 Schüler/innen ist bewusst altersübergreifend ausgerichtet. Die Schüler/innen verpflichten sich über die Projektwoche hinaus, ein halbes Jahr lang an einer AG teilzunehmen. Im Rahmen der AG’s sollen etwaige “Baustellen” aus der Projektwoche geschlossen werden und die QR-codes in der Innenstadt angebracht werden. Bei den QR-codes ist zunächst an laminierte Tafeln gedacht; die später auch zu Emaille-Plaketten umgewandelt werden können.

„Auflistung der zur Auswahl stehenden Workshops“
Workshopnahme
Kurzbeschreibung
Referent/Kontakt

1
Interkulturelles Lernen
wird nachgereicht
AFS

Interkulturelle Begegnungen e.V.

Kirsten

2
Zeitzeugen berichten: Die NS-Zeit aus persönlicher Sicht
Der Workshop “Zeitzeugen berichten: Die NS-Zeit aus persönlicher Sicht” beschäftigt sich mit einem kurzen Einblick in die damalige Zeit des Nationalsozialismus. Dabei werden mehrere Zeitzeugen ihre Erlebnisse bezüglich ihrer Kindheit und dem Schulalltag im dritten Reich schildern. Außerdem wird ein Zeitzeuge seine persönlichen Flüchtlingserfahrungen darstellen.
Herr Zimny, Frau Hage, Frau Hoting und Frau Rose

3
Rassismus aus Sicht des Staatsschutzes
Die Zuständigen der Politzei berichten über ihre Erfahrungen mit Rechtsextremismus.
Holger Windmüller
4
Wie können wir Toleranz leben?
Bernard Ngassa berichtet über seine Erfahrungen als Flüchtling und von seinen Erfahrungen mit Diskriminierung in Deutschland. Heute setzt er sich als Musiker und Künstler für mehr Toleranz ein.
Bernard Ngassa von Ibis e.V.

5
Darf man das?

Völkermorde und Instrumentalisierung von Völkermord

Gibt es achtenswerte und weniger beachtenswerte Opfer? Wir betrachten einerseits zentrale Merkmale von Völkermorden (Ausrottung der Indianer, armenischer Völkermord, Verfolgung der Rohingya) und untersuchen Tabus, Propaganda und Opferhierarchien am Beispiel Palästinas und Israels.
Christoph Glanz

6
Tätermotive im NS
Tätermotive – Welche Überzeugungen haben zu den Massenmorden im Nazi-Regime geführt? Ein Workshop über die Beweggründe von Ärzten, sich an medizinischen NS-Verbrechen zu beteiligen.
Ingo Harms

7
Sinti und Roma – ausgegrenzt und diskriminiert – Gestern! Heute! …und in Zukunft?
Was wissen wir von der Geschichte und Gegenwart dieser Menschen?

Kennen wir die Ursachen der Vorurteile ihnen gegenüber?

Welche Gedanken und Gefühle haben wir selbst, wenn wir ihnen begegnen?

Was können wir mit ihnen und für sie tun?

Fluchtmuseum Ulrich Hartig

8
Die Zukunft der Erinnerung
Mit dem Ende der unmittelbaren Zeitzeugenschaft der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft steht die Erinnerungskultur vor einem tief greifenden Wandel. Wie künftig erinnern? Welchem Zweck kann historisches Erinnern an die Verbrechen der Diktaturen des 20. Jahrhunderts dienen? Was ist daraus für eine universale Menschenrechtserziehung zu lernen?
Boris Oldenettel

9
Schule gegen Rassismus – Schule mit Courage
Rassismus ist die am weitesten verbreitetete Einstellung auf der Welt – auch in der BRD.

Der Staat betreibt institutionellen Rassismus – z.B. indem er diskriminierten Roma aus Mazedonien den Aufenthalt verweigert. Der alltägliche Rassismus geht von den normalen Menschen aus – z.B. indem sie z.B. in Berlin Hellersdorf Flüchtlinge aus ihren Unterkünften vertreiben wollen oder Fußballer aus Afrika im Stadion anpöbeln.

Das internationale Netzwerk Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage bekämpft den Rassismus. SchülerInnen gründen an ihren Schulen, Initiativen, die sich für die Gleichheit aller Menschen einsetzen.

Die KGS Rastede besitzt den Titel einer Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage seit 2001. Unter diesem Auftrag engagiert sie sich mit zahlreichen Aktionen für eine Welt des Friedens, der Freiheit, der Gerechtigkeit und des Glücks.

Vielleicht wäre das ja auch etwas für die IGS Flötenteich?