1983

„Schweigemarsch am Donnerstag
dei- Oldenburg. Einen Schweigemarsch zum Gedenken an die sogenannte Reichskristallnacht von 1938 veranstaltet die Zentrale für evangelische Jugendarbeit am Donnerstag, 10. November. Am 10. November 1918 konstituierte sich das deutsche Volk als eine demokratische Nation, am 10. November 1938 trieben oldenburgische Angehörige der SS und der SA jüdische Bürger durch die Straßen der Stadt zum Landgerichtsgefängnis, von wo aus die Juden in Vernichtungslager deportiert wurden. Verbunden mit der Erinnerung an das Judenpogrom von 1938 ist für die Veranstalter der „Protest gegen neuerliche Diffamierungen von Ausländern und Minderheiten in unserem Staat“. Der Marsch beginnt um 15 Uhr auf dem Pferdemarkt (Treffen 14:30 Uhr) und führt über Peterstraße, Friedensplatz, Haarenstraße, Lange Straße, Schloßplatz und Elisabethstraße zum Landgericht. Anschließend ist um 16:30 Uhr in der Kapelle der Lambertikirche eine Andacht. Am Mittwoch, 9. November, 18 Uhr, findet in der Aula der Graf-Anton-Günther-Schule eine Informationsveranstaltung zur „Reichskristallnacht in Oldenburg statt.“
Quelle: Nordwest-Zeitung 7.11.1983

 

19833

„Zum Gedenken an Oldenburger Juden, die am 10. November 1938 von den Nazis durch die Stadt zum Landgerichtsgefängnis getrieben worden waren, von wo aus sie anschließend ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert wurden, veranstalteten das Zentrum für evangelische Jugendarbeit und der Arbeitskreis Friedenswoche einen Schweigemarsch. Er führte gestern entlang des Weges, den die Juden vor 45 Jahren gehen mußten: Vom Pferdemarkt durch die Innenstadt bis zum Landgerichtsgefängnis. Am Synagogen-Gedenkstein in der Peterstraße (Bild) gedachten die etwa 150 Teilnehmer des Schweigemarsches der Deportation der Juden und der Zerstörung der Synagoge.“
Quelle: Nordwest-Zeitung 11.11.1983